Institut für Recht und Technik

(1991-2016)

Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsinformatik,
Technik- und Wirtschaftsrecht

Prof. Dr. Klaus Vieweg



Fachbereich Rechtswissenschaft
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg

 

Lehre

In der Lehre waren im Bürgerlichen Recht insbesondere das Sachenrecht und das Erbrecht Schwerpunkte. Die reichen Lehrerfahrungen im Sachenrecht sind in die drei Sachenrechtsbücher (»Sachenrechtstrilogie«) eingeflossen. Das Lehrbuch (zusammen mit Almuth Werner) hat mittlerweile sieben Auflagen erreicht, das Casebook »Fälle zum Sachenrecht« (mit Anne Röthel) drei Auflagen und das nicht ganz passend als Examinatorium bezeichnete Fragen-Antwort-Buch (zusammen mit Thomas Regenfus und anfangs mit Andrea Neumann) zwei Auflagen. Aus den ursprünglichen »Problemkatalogen« wurde ein neuartiges Lernmittel entwickelt, das insbesondere durch die zahlreichen Grafiken und die Einteilung der Lerninhalte nach Schwierigkeit und Relevanz in Grundlagen-, Vertiefungs-, Examens- und Zusatzinhalte Maßstäbe gesetzt hat. Hinzu kamen die die Vorlesung begleitenden Propädeutischen Übungen, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Studierenden den anspruchsvollen und umfangreichen Stoff mit der Lösung von Fällen nahebrachten. Als weitere Vorlesungen sind Technik- und Umweltrecht, Wertpapierrecht, Handelsrecht, Familienrecht, Gesetzliche Schuldverhältnisse, Zivilprozessrecht und – wenn es zeitlich möglich war – Sportrecht zu nennen.

In den Anfangsjahren der Computerisierung waren die juris-Kurse eine wichtige Einstiegshilfe. Die Erfahrungen aus der Vorlesung »Grundkurs Wirtschaftsrecht « werden demnächst im Lehrbuch Wirtschaftsrecht ihren Niederschlag finden. Weiterer Schwerpunkt war in der Lehre das Seminar zum deutschen und europäischen Technik- und Wirtschaftsrecht sowie zur Rechtsvergleichung. Hier wurde deutlich, dass die Dynamik technischer und wirtschaftlicher Entwicklungen immer wieder zu neuen spannenden Themen geführt hat. Nicht zu vergessen sind die speziellen Lehrveranstaltungen für unsere ausländischen Austauschstudenten. Hilfreich war insofern, dass das ZDF mit Videomitschnitten der Fernsehsendung »Wie würden Sie entscheiden?« – quasi als Dank für meine Mitwirkung bei zwei Sendungen – diese Lehrveranstaltungen unterstützte und so einen anschaulichen Eindruck vom Ablauf deutscher Gerichtsverhandlungen verschaffte.

Nicht alles war von Erfolg gekrönt. So waren erhebliche Vorarbeiten für ein Lehrbuch »Schuldrecht Allgemeiner Teil« durch die Schuldrechtsreform überholt.
Die Fertigstellung hätte einen Zeitaufwand bedingt, der nicht mehr leistbar war. Nicht realisiert worden ist aus technischen Gründen die Idee, die drei Sachenrechts-
Lehrbücher auf einem elektronischen Medium so zu verknüpfen, dass am PC ein Wechsel zwischen den dreien möglich ist: zum Beispiel ein Wechsel von einem Fall des Casebooks in das Lehrbuch, um zur Lösung des Falles benötigte Informationen zu erhalten, oder ein Wechsel in das Examinatorium, um einen Begriff zu klären oder um eine komprimierte Information zu einem bestimmten Problem zu bekommen. Auch ein Einführungsbuch zum Technikrecht, das anhand des Lebenszyklus eines Produkts die Probleme des Technikrechts vom Patentschutz über die Produkthaftung bis zur Entsorgung behandeln sollte, blieb im Entwurf stecken und wurde mit Blick auf Industrie
4.0 aufgegeben.

Ebenso erging es der Aktualisierung des JuS-Auslandsstudienführers. Erhebliche Vorarbeiten – vor allem zu den Länderberichten – wurden durch die ständigen Aktualisierungen der im Internet verfügbaren Informationen obsolet. So kam es nicht mehr zum Druck der dritten Auflage.